Monatsbericht August 2022

Kursrückgänge im August

Monatlicher Bericht des Managements

Der August war von rückläufigen Kursen geprägt und so verlor der Murphy&Spitz Umweltfonds Deutschland 4,11 % (I) und 4,16 % (A). Die Wertentwicklung des Murphy&Spitz Umweltfonds Deutschland liegt somit seit Jahresanfang bei -14,49 % (I) und -14,90 % (A).

Die stark steigenden Strom- und Gaspreise einhergehend mit einer weiterhin hohen Inflation üben erheblichen Druck auf die wirtschaftliche Entwicklung im Euroraum aus. Die Reaktion der Europäischen Zentralbank auf den Preisanstieg ist die Anhebung des Refinanzierungssatzes für Banken. Investitionen und Kredite, Hypotheken und somit Darlehn werden teurer. Damit soll Druck auf die Wirtschaft ausgeübt werden, um das Angebot an Dienstleistungen und Gütern zu senken. Dieser Mechanismus folgt der Logik der Fiskalpolitik. Ob er dieses Mal wirklich funktioniert, ist fraglich. Zum einen kommt der Preisdruck über importierte Rohstoffe, auf den somit nur indirekt eingewirkt werden kann, zum anderen reagiert die EZB derart träge, dass die Gefahr eines wirtschaftlichen Abschwungs steigt. Festzuhalten ist, dass der Preisauftrieb bisher noch keine gravierenden Folgen zeigt. Auch ist fraglich, ob die Rohstoffpreise auf diesem hohen Niveau verbleiben. Für ein Fallen der Preise spricht, dass die hohen Strompreise u.a. ein Resultat der hohen Nachfrage aus Frankreich sind. In Frankreich sind zahlreiche AKW wegen fehlender Kühlung – die Flüsse führen zu wenig und zu warmes Wasser – abgeschaltet und im Wartungsmodus. Dieses temporäre Problem sollte sich im Herbst auflösen. Ferner sind die hohen Gaspreise auch eine Folge der raschen Befüllung der Gaslager, besonders in Deutschland. Diese geht mit einer hohen Bereitschaft einher, fast jeden Kaufpreis zu akzeptieren. Globale Lieferketten ändern sich. So fragt China zum ersten Mal seit 20 Jahren weniger Gas auf dem Weltmarkt (-13% im Jahresvergleich) nach, baut aber seine Importe von seinem Nachbarn Russland erheblich aus. Freie Kapazitäten bspw. aus Australien werden von Europa nachgefragt.

Ausbau der Position Erneuerbare-Energien und Wiederaufnahme von Mayr-Melnhof
Es ist gut vorstellbar, dass wir den Höhepunkt des Preisanstieges gesehen haben. Fraglich bleibt aber, ob alte Preisniveaus wieder zurückkehren. Die aktuelle Situation zeigt mehr denn je, dass die Energieproduktion durch Erneuerbare Energien, basierend auf Solar-, Wind- und Wasserenergie neben Kosten- und Standortvorteilen auch Sicherheitsaspekte tangiert. Es ist das Atomkraftwerk Saporischschja, welches ein erhebliches Sicherheitsrisiko für den Südosten Europas darstellt. Und so wundert es nicht, dass die Betreiber von Erneuerbare Energiekraftwerken in starkem Maße von der aktuellen Situation profitieren, auch wenn es zu einer Sondersteuer auf die hohen Verkaufserträge kommen sollte. Im Laufe des Sommers wurden die Positionen der Kraftwerksbetreiber im Murphy&Spitz Umweltfonds Deutschland bereits ausgebaut. Unter der hohen Inflation zeigen sich Verbraucher preissensibel. So leiden Teile der Naturkostbranche unter einer sinkenden Nachfrage. Sicherlich ist dies auch nur ein aktueller Trend, der aber auf schwach kapitalisierte Unternehmen trifft. So wurde die Position der Naturkostholding Midsona weiter gesenkt. Aufgrund guter Unternehmenszahlen wurde Mayr-Melnhof wieder ins Portfolio aufgenommen. Der österreichische Kartonhersteller kann seine starke Marktposition nutzen und die steigenden Rohstoffpreise weitergeben.

Die Investitionsquote stieg leicht auf 97,65 % und wird bei starken Kursrückschlägen mit punktuellen Käufen unterbewerteter Aktien ausgebaut.

Nach oben scrollen