Managementkommentar zu den Entwicklungen des Murphy&Spitz Umweltfonds Deutschland im Oktober 2023

Marktlage im Oktober von Krisenstimmung geprägt

Monatlicher Bericht des Managements

Der Murphy&Spitz Umweltfonds Deutschland gab im Oktober 2023 um -4,87 % (A) und -4,87 % (I) nach. Somit summiert sich die Wertentwicklung seit Jahresanfang auf -13,51 % (A) und -13,07 % (I).

Die Entwicklungen im Oktober waren von dem geopolitischen Geschehen im Nahen Osten dominiert. Der Terrorangriff der Hamas und der laufende Gegenschlag im Gaza lassen die Angst vor einer Ausweitung des Konfliktes wachsen. Es scheint überall auf der Welt gezündelt zu werden, was die Wertpapierkurse fallen lässt. Die Kurse fallen, obwohl die wirtschaftlichen Kennzahlen sich bessern. Es ist Licht am Tunnel zu sehen: die Inflation fällt im Euroraum auf 2,9 % p.a., der Anstieg des Referenzzinssatzes für Kredite findet zumindest vorerst sein Ende und die Stimmung deutscher Einkaufsmanager in der monatlichen Umfrage steigt zum ersten Mal seit langem. Ob sich daraus ein Trend entwickelt oder lediglich eine wirtschaftliche Pause abzeichnet, wird man erst im Nachgang herausfinden können. Oft sind Kursbewegungen auf den ersten Blick nicht nachvollziehbar. Der Aktienkurs des dänischen Windanlagenbauer Vestas stieg um über 6 %, obwohl die Branchenzahlen eher mau waren. Die Unternehmenszahlen des wiesbadischen Projektentwicklers ABO Wind fiel, obwohl diese sich sehr gut entwickeln. Und auch die Anleihekurse folgen nicht immer rationalen Maßstäben. Im Endeffekt fallen Kurse, wenn es weniger Käufer als Verkäufer eines Wertpapieres gibt. So wird der Tiefpunkt am Kapitalmarkt erreicht sein, wenn die Zauderer und Zittrigen ihre Wertpapiere verkauft haben. Und aktuell ist der Blick vieler Investoren verklärt, das Glas ist immer halbleer. Da kann ABO Wind noch so gute Unternehmenszahlen liefern, der Formwechsel der Aktiengesellschaft zur Kommanditgesellschaft auf Aktie verschreckt viele Anlegende. Und wenn ein Konkurrent von Vestas – Siemens Energy – in Schwierigkeiten steckt und um Staatshilfe bittet, dann sollte Vestas davon profitieren. Im Anleihemarkt hat SOWITEC, bei der es operativ eigentlich gut läuft, mitgeteilt, dass sie die am 8. November 2023 auslaufende Anleihe um drei Jahre verlängern will. Das kam am Kapitalmarkt nicht gut an. Und auch wenn Murphy&Spitz nicht in der auslaufenden Anleihe investiert ist, wurde die bis 2028 laufende Anleihe in Mitleidenschaft gezogen und gab stark nach.

Im Oktober hat der Murphy&Spitz Umweltfonds sein Engagement in zwei sehr guten Unternehmen gezielt ausgebaut. So wurde die Position der SMA Solar aufgrund guter Unternehmenszahlen ausgebaut, ebenso die Position des Herstellers von Holzdämmstoffen Steico. Steico leidet aktuell unter dem Zinsanstieg und dem negativen Ausblick im Neubausegment. Die niedrige Inflation weist jedoch auf ein Ende der Abwärtsspirale hin. Der Bausektor ist immer ein Frühindikator zur wirtschaftlichen Entwicklung einer Gesellschaft. So deutet Vieles darauf hin, das der negative Trend  gebrochen wird: Gas- und Energieverbrauch sinken, Deutschland wird aller Voraussicht nicht in eine zweite Energiekrise rutschen, wie noch Anfang des Jahres prognostiziert. Die Mehrheit an Steico kaufte die irische Kingsspan zu € 35,- je Aktie. Der Kaufpreis kann noch um 100 % ansteigen. Ein Zeichen der Irrationalität ist, dass der Aktienkurs auf unter € 22,- fiel. Die Aktienquote wird gezielt ausgebaut, die Schwächephase zum Zukauf guter Unternehmen genutzt.

Nach oben scrollen